Ab wann ist man eine ältere frau
Kürzlich war ich bei Susanne Ackstaller und ihrem Blog Texterella im Montagsinterview zu Gast. Es geht in diesem Interview um Mode und Schönheit, um Sichtweisen auf diese beiden Themen heute, im Vergleich zu früher. Ich bekam auf dieses Interview sehr viele nette Rückmeldungen, aber auch ein paar kritische. Über eine dieser kritischen Feedbacks denke ich jetzt schon länger nach. Ich war damals voller Energie! Ist es nicht spannend, wie unterschiedlich wir auf das Älterwerden blicken? Was wir mit Alter und Älterwerden assoziieren? Wie wir Alter kategorisieren und interpretieren? Für jeden Menschen beginnt Alter an einer anderen Stelle und jeder Mensch verbindet auch mit Alter etwas anderes. Abhängig ist der persönliche Blick auf Alter, also das individuelle Altersbild des einzelnen Menschen, vom eigenen Lebensalter, von Erfahrungen, die mit alten Menschen gemacht wurden, von persönlichen Altersvorbildern und von der gesellschaftlichen Sicht auf Alter, etwa von der Stellung Älterer in der Gesellschaft.
Ab wann ist man eine ältere Frau?
Die Forschenden werteten Daten von rund Die zentrale Frage dabei: Ab welchem Alter würden Sie jemanden als alt bezeichnen? In den "blauen Zonen" erreichen überdurchschnittlich viele Menschen ein Rekordalter. Woran liegt das? Wettstein und sein Team fanden auch heraus, dass Altsein für Erwachsene heute gefühlt später beginnt als für Menschen, die in früheren Jahrzehnten geboren wurden. Danach hatten Jährige, die zur Welt kamen, das subjektive Empfinden, dass Altsein im Schnitt mit 75 Jahren beginnt. Für 65 Jahre alte Menschen, die bereits geborenen wurden, begann Altsein dem Modell der Wissenschaftler zufolge gefühlt schon mit Womit hängt das zusammen? Dem Statistischen Bundesamt zufolge hatten beispielsweise jährige Männer in den Jahren bis im Schnitt noch 10,4 Jahre zu leben, gleichaltrige Frauen rund elf Jahre. In den Jahren bis waren es bei Männern 17,8 Jahre, bei Frauen rund Menschen mit der Diagnose "Krankheitsangststörung" sterben tendenziell früher als andere. Zuletzt hat sich der Anstieg der Lebenserwartung den Angaben zufolge aber verlangsamt.
| Alter und Identität: Was definiert eine ältere Frau? | Kürzlich war ich bei Susanne Ackstaller und ihrem Blog Texterella im Montagsinterview zu Gast. Es geht in diesem Interview um Mode und Schönheit, um Sichtweisen auf diese beiden Themen heute, im Vergleich zu früher. |
| Die Sichtweise auf ältere Frauen im Laufe der Jahrzehnte | Unzählige Bücher erklären Frauen, dass nichts so glücklich macht wie das Altern. Da kann man schon mal misstrauisch werden. |
| Gesellschaftliche Erwartungen an ältere Frauen | Ab wann ist jemand alt? Die Antwort hängt laut einer neuen Studie davon ab, wen man fragt - ob Frau oder Mann. |
Alter und Identität: Was definiert eine ältere Frau?
Unzählige Bücher erklären Frauen, dass nichts so glücklich macht wie das Altern. Da kann man schon mal misstrauisch werden. Von Claudia Tieschky. Und trotzdem, auf einmal neigt man plötzlich dazu, dieses anstrengende Chaos - im Kleiderschrank, im Leben - fast kostbar zu finden. Es macht einen weniger folgsam. Es fühlt sich an wie Rebellion. Was ist passiert? Es könnte daran liegen, dass man sich mal kurz rein prophylaktisch und für alle Fälle ins Thema Wechseljahre einlesen wollte. Voller Rätsel das Ganze: Warum litt die Mutter wie eine Katze im Hochsommer und die Tante gar nicht? Und dann aus Buchhandlung, Bücherei und Internet mit einer eklig klebrigen Überdosis Feel Good zurückkam. Kleine Jungs brauchen viel Nähe. Doch mit dem Älterwerden verlernen viele, sich anderen anzuvertrauen. Warum erwachsene Männer so viel mit sich selbst ausmachen und sich schwertun, Freunde zu finden. Es sind lauter lustige bunte Bücher in fröhlichen Farben über Frauen, die sich eigentlich nie besser gefühlt haben als mit Ende vierzig, Anfang fünfzig.
Die Sichtweise auf ältere Frauen im Laufe der Jahrzehnte
An erster Stelle sind das Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Das Östrogen, das während der fruchtbaren Lebensphase die Blutgefässe vor Arteriosklerose geschützt hat, fällt weg. Hormonell bedingt sind auch die abnehmende Knochendichte, die zu Osteoporose führen kann, und das «urogenitale Syndrom» — trockene Scheide, Blasenschwäche und häufige Infektionen der Blase. Zu den hormonbedingten gesellen sich im Alter auch hormonunabhängige Erkrankungen, die Frauen genauso treffen wie Männer. Dazu gehören die meisten Krebsleiden, ebenso wie — noch einmal — die Arteriosklerose. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, erläutert Bitzer, stehen bei beiden Geschlechtern an der Spitze der Todesursachen. Doch wie steht es denn nun heute mit der «Hormonersatztherapie », die Robert Wilson damals so begeistert propagierte? Die vielleicht wichtigste Änderung gegenüber den er-Jahren: «Wir reden heute schlicht von der Hormontherapie», sagt Bitzer. Der Einschub «Ersatz», der auf ein mögliches Defizit des weiblichen Körpers verweist, ist also weggefallen.